- Mori
- Mori,1) Ōgai, eigentlich M. Rintarō, japanischer Schriftsteller und Übersetzer, * Tsuwano (Präfektur Shimane) 17. 2. 1862, ✝ Tokio 9. 7. 1922; studierte 1884-88 Medizin, u. a. in Deutschland, ab 1907 Generalarzt der japanischen kaiserlichen Armee, ab 1919 Leiter der kaiserlichen Akademie der schönen Künste. Im Mittelpunkt seines Erzählwerks steht (neben der Verarbeitung der Deutschlanderfahrung) die Auseinandersetzung mit der Situation des Intellektuellen in der japanischen Gesellschaft. Mori gilt als führender Vertreter des Antinaturalismus; er übersetzte zahlreiche Werke der europäischen Literatur (u. a. erstmals vollständig Goethes »Faust«).Ausgabe: Im Umbau. Gesammelte Erzählungen (1989).2) Yoshiro, japanischer Politiker, * Neagari (Präfektur Ishikawa) 14. 7. 1937; studierte Wirtschaftswissenschaften, arbeitete dann als Journalist; seit 1969 Mitglied des Unterhauses, war 1983-84 Bildungs-, 1992-93 Industrie- und Außenhandels- sowie 1995-96 Bauminister, 1993-95 und ab 1998 Generalsekretär der Liberaldemokratischen Partei (LDP); als Nachfolger Keizo Obuchis von April 2000 bis April 2001 Vorsitzender der LDP und Ministerpräsident (Rücktritt nach heftiger innenpolitischer Kritik und mehreren Regierungskrisen).
Universal-Lexikon. 2012.